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Hong Kong (2005) Urlaub

Cheung Chau Island (長洲)

Am Montag Morgen begab ich mich mit der MTR ein weiteres mal Richtung Central. Die MTR verließ ich – wie eigentlich meistens in Central – über das IFC. Von hier aus gelangt man über eine Brücke direkt zum Outlying Islands Ferry Pier, wo am Pier 3 die Fähren der New World First Ferry Services Limited nach Cheung Chau (長洲) an- und ablegen. Die Überfahrt dauert – ähnlich wie nach Lantau – circa eine Stunde und offeriert erneut einen tollen Blick auf Hong Kongs Skyline und über den Victoria Harbour.

Im Hafen von Cheung Chau angekommen, sind hier selbst etliche Fischerboote und Dschunken zu sehen. An der Hafenpromenade reihen sich Restaurants und Geschäfte aneinander. Auf der Insel verkehren zwar keine Autos, aber man sollte sich dennoch von den zahlreichen Radfahreren in Acht nehmen, die im halsbrecherischen Tempo an einem vorbeisausen.
Vom Pier aus begab ich mich nach rechts, die Pak She Praya Road entlang. An der Pak She Fourth Lane, die rechts von der Praya Raod abzweigt, befindet sich ein Sportplatz hinter dem direkt der farbenfrohe 1783 errichtete Pak Tai Tempel liegt.

Läßt man den Pak Tai Tempel über die parallel zum Ufer verlaufende Pak She Street hinter sich, läuft man vorbei an traditionellen chinesischen Häusern, die Geschäfte für Chinesische Medizin und Kräuter sowie eine Bäckerei beherbergen. Wenn man zur Tung Wan Road kommt sieht man einen heiligen Banyanbaum, von dem gesagt wird, dass er von Erdgeistern bewohnt wird. Geht man die Tung Wan Road bis zum Ende, mündet diese in die Cheung Chau Beach Road, die direkt hinter dem Tung Wan Beach verläuft. Wer Lust auf ein Bad Meer hat, kann dies hier tun, wo auch Rettungsschwimmer auf Posten sind.
Geht man die Cheung Chau Beach Raod weiter Richtung Afternoon Beach kommt man am Warwick Hotel vorbei, an dessen Fuß 3000 Jahre alte Felsinschriften zu sehen sind.

Bergauf die Kwun Yam Wan Road hinterhalb des Warwick Hotels gelangt man nach kurzem Fußmarsch zum Kwan Tai Pavilion, der 1973 errichtet wude. Ein Stück weiter in der Nam Tam Bucht befindet sich dann der Nam Tam Tin Hau Tempel. Von hier aus erhält man einen schönen Blick über das südchinesiche Meer.
Weiter entlang der Peak Road geht man vom Bäumen beschattet vorbei am Yee Pavilion und am Friedhof zum südlichsten Strand der Insel, dem Italian Beach.

In Sai Wan – der südlichsten Ansiedlung – angekommen kann man sich hier noch den angeblichen Unterschlupf von Cheung Po Tsai, eines berüchtigten Piraten ansehen. Ebenfalls in Sai Wan gibt es einen weiteren kleinen Tin Hau Tempel zu sehen.
Die Sai Wan Road führt zurück zum Pier, den man von hier aus in 20 bis 30 Minuten zu Fuß erreicht. Wer es jedoch – wie ich – etwas entspannter haben will, besteigt eines der Kaidos, die einen für 3HK$ zurück nach Cheung Chau Village bringen.

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Kung Fu Corner

Von der Noon Day Gun machte ich mich Richtung Kowloon Park auf, wo jeden Sonntag zwischen 14.30 und 16.30 Uhr auf dem Sculpture Walk das sogenannte Kung Fu Corner stattfindet. Kung Fu Schulen aus ganz Hong Kong stellen ihr Können in traditionellen chinesischen Kampfkünsten unter den Augen einer Jury vor. Und Löwen- und Drachentänze werden aufgeführt.
Jeden Sonntag? Ein Event, dass man als leidlich Kung Fu Interessierter nicht verpassen sollte! Also ich kam so gegen 13.45 am Sculpture Walk an, der sich langsam mit Touristen – aber auch etlichen Chinesen – füllte und ergatterte mir ein gutes Plätzchen. Nachdem ich ein paar indischen Mädchen beim Singen zuhörte, einem armen Chinesen bei seinem Streifzug von Mülltonne zu Mülltonne zusah und eine chinesische Familie (Opa, Oma, Mutter & Sohn) beobachtete wurde es langsam 14.30 Uhr.

Doch leider geschah nichts. Vielleicht eine Vorführung des unischtbaren Drachens? Wohl eher nicht. Gegen 15.00 Uhr kam dann edlich eine Durchsage über die aufgestellten Lautsprecher. Die Veranstaltung fällt heute aus! Den Grund habe ich leider nicht erfahren. Tja schade. Hätten mich die Kung Fu Vorführungen brennend interessiert. 🙁

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Noon Day Gun (午炮)

Am Sonntag hieß es erstmal ausschlafen. Als ich endlich aufgestanden war, machte ich mich – wie schon am ersten Tag mit meiner Schwester – auf zur Noon Day Gun (午炮). Also erneut durch die Tiefgarage des World Trade Centres und durch einen Tunnel unterhalb der Gloucester Road hindurch.
Das Abfeuern des Dreipfünders ist eines der wenigen kolonialen Überbleibsel in Causeway Bay. Die Kanone steht in einem kleinen Garten und wird jeden Tag Punkt 12.00 Uhr Mittags, sowie zu Neujahr am 31. Dezember von einem Jardine-Mitarbeiter abgefeuert. Anschließend wird eine Glocke acht mal geläutet, die das Ende der Vormittagswache signalisiert.

Der Ursprung dieser Tradition bleibt mysteriös. Einige behaupten, dass Jardine Matheson die Kanone ohne Erlaubnis abfeuerte, um einem abreisenden Direktor gute Reise zu wünschen oder eines ihrer ankommenden Schiffe willkommen zu heißen. Die Obrigkeit war von der Anmaßung so erzürnt, so dass sie die Firma dadurch bestrafte, dass diese die Kanone von nun an täglich abfeuern musste.
Eine eher nüchterne Erklärung ist, dass die Kanone – wie in vielen anderen Häfen auch – dazu abgefeuert wurde, damit die Schiffe im Hafen ihre Uhren – die zur Ermittlung des Längengrades benötigt werden – stellen konnten.

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Chi Lin Nunnery (志蓮淨院)

Mit der MTR fuhr ich ab der Haltestelle Jordan mit der Tsuen Wan Line bis zur Haltestelle Prince Edward, wo ich in die Kwun Tong Line bis Diamond Hill umstieg.
Diamond Hill (鑽石山) ist ein Wohnviertel in New Kowloon, dass sich unterhalb des Hügels mit dem selben Namen befindet. Eine Diamantenmine gibt es hier jedoch nicht.
Etwa fünf Minuten von der MTR-Haltestelle befindet sich wohl Hong Kongs schönstes Kloster – Chi Lin Nunnery (志蓮淨院). Das Kloster wurde 1998 komplett im Stil der Tang-Dynastie neu aufgebaut. Dieser ruhige Ort der Andacht mit seinen Lotus-Teichen und makellosen Bonsai-Bäumchen soll die Einheit der Menschen mit der Natur darstellen, und ist ziemlich überzeugend – bis man aufsieht und die Wolkenkratzer ringsum erblickt.

Durch die große geografische Entfernung Diamond Hills von den üblichen Tourismuszentren und dem Fehlen weiterer „Attraktionen“ bewegt man sich fast alleine durch die weitläufige Klosteranlage. Wie in allen anderen Klostern ist auch hier das Fotografieren der Buddha-Statuen nicht gerne gesehen, und sollte respektiert werden.

Auf dem Rückweg zur MTR-Station schlenderte ich noch durch das direkt durch den Ausgang C2 erreichbare Plaza Hollywood. In diesem riesigen Einkaufszentrum fand ich unter anderem eine Filiale von CD-Warehouse, die ziemlich preiswert (Orginal-) CDs und DVDs vertreiben. Selbstverständlich habe ich sofort zugeschlagen. Sin City, die Initial D Limited Edition und Ke Ke Xi Li waren mein. Die einzelnen Filialen von CD-Warehouse in Hong Kong sollten mich noch öfters sehen ;-).

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Tsim Sha Tsui (尖沙嘴)

Vom Star Ferry Pier aus ging ich über die Salisbury Road vorbei am weltberühmten Peninsula Hotel, indem schon James Bond in The Man With The Golden Gun logierte. Damals – der Film ist aus dem Jahr 1974 – befand sich das Hotel allerdings noch direkt am Wasser. Auch hier wird einmal mehr deutlich, wie schnell sich die Stadt doch verändert und wie knapp der zur Verfügung stehende Platz doch ist.

Direkt nach dem Peninsula bog ich nach links in die berühmte Nathan Road (彌敦道) ab. Diese Straße ist die Hauptschlagader Kowloons (九龍) und verläuft von Süd nach Nord bis nach Mong Kok. Die Straße bekam nach dem zweiten Weltkrieg den Spitznamen The Golden Mile. Zum einen wohl wegen der zahlreichen Leuchtreklamen, die sich über der Straße befinden und zum anderen wegen der zahlreichen Juweliere, die sich hier befinden. Übrigens ein Phänomen, dass sich in ganz Hong Kong beobachten lässt. Geschäfte einer bestimmten Art sind nicht gleichmäßig über die ganze Stadt verteilt, sondern bilden immer mit anderen eine Einheit. Seien es nun Antiquitäten (Hollywood Road), Vögel (Yuen Po Street Bird Garden), Blumen (Flower Market Road), Fische & Aquarien (Tung Choi Street), Computer & Digitalkameras (Causeway Bay) oder eben Schmuck und Juwelen in der Nathan Road. Doch Vorsicht, hier werden wohl mehr Fälschungen als Originale verkauft. Bereits am Star Ferry Pier erwarten einen die Inder, die einem billige maßgeschneiderte Anzüge oder Uhren andrehen wollen. Wenigstens sind sie ehrlich! Angebote wie „Fake Rolex!“ und „Copy Rolex!“ muss man hier alle paar Meter über sich ergehen lassen.

Ziemlich am Anfang der Nathan Road befindet sich eine weitere Hong Konger Institution: Chungking Mansions (重慶大廈). Dieses mit zahlreichen billigen Hostels, Wechselstuben und Geschäften aller Art gefüllte Gebäude, bietet mittlerweile über 4.000 Menschen – überwiegend aus kulturellen Minderheiten wie Indien & Afrika – ein Dach über dem Kopf. Der Hong Konger Regisseur Wong Kar Wai setzte diesem Schmelztiegel verschiedener Kulturen mit seinem Film Chungking Express (重慶森林) ein filmisches Denkmal.

Etwas weiter nördlich befindet sich der Kowloon Park (九龍公園), eine riesige grüne Oase inmitten des von hektischem Treiben geprägten Tsim Sha Tsui (尖沙嘴). Unzählige Bänke laden an den zahlreichen Teichen und Vogelkäfigen zum Verweilen ein. Der Sculpture Walk zeigt Werke lokaler Künstler und dient am Sonntag als Austragungsort für Kung Fu Corner. Am nördlichen Ende des Parks befindet sich der Kowloon Park Swiming Complex. Hier ist aber am Wochenende vor lauter Badenden kein Wasser mehr zu sehen.