Nathan Road

Schöner Artikel von Lonely Planet über Kowloon – Dark side of Kowloon: peninsular Hong Kong by night.

Kowloon Walled City Podcast

Modell der ehemaligen Kowloon Walled City Toller Podcast von 99% Invisible zur Geschichte der 1993 abgerissenen Kowloon Walled City. In dem Labyrinth aus wild errichteten Gebäuden – die bis zu 15 Stockwerke hoch waren – lebten zuletzt an die 50.000 Menschen in einem nahezu rechtsfreien Raum. Hörenswert!

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Memoirs Of A Gweilo

Es ist der 2. Mai 1952, der gerade siebenjährige Martin Booth steht an Deck der SS Corfu und wird von einem Steward gefragt wohin es denn geht. „Hong Kong“ antwortet er. Sein Vater der im Beschaffungsamt der britischen Marine tätig ist – jedoch, zu seinem größten Bedauern, dort keinen militärischen Rang bekleidet – wurde von England in die britische Kolonie versetzt. So machen sich Vater, Mutter und der kleine Martin auf den Weg dorthin.
Dort angekommen, beziehen sie zuerst einmal ein Zimmer in Mong Kok, und Martin schildert uns seine Erlebnisse auf Kowloons Straßen. Seine Begegnungen mit den unterschiedlichsten Menschen und deren Geschichte. Die Schläue und Gerissenheit seiner Mutter, sowie die komplette Ignoranz und Stupidität seines Vaters gegenüber allem Neuen und Fremden. Später verschlägt es die Familie dann auf Hong Kong Island, dass für Martin eine vollkommen gegensätzliche Welt zu den Straßen von Kowloon darstellt.

Dem Autor, der kurz nach Fertigstellung dieses Buches verstarb, gelingt es seine Kindheitserinnerungen an Hong Kong detailreich und mit einem Augenzwinkern zu Papier zu bringen. Sehr offen bringt er dabei die Abneigung zu seinem Vater, wie auch die Liebe zu seiner Mutter zum Ausdruck. Eine sehr kurzweilige autobiographische Lektüre, die das Fernweh weckt und mir die Geräusche und Gerüche von Hong Kong’s Straßen wieder in Erinnerung rief. Absolut lesenswert.

Gweilo – A memoir of a Hong Kong childhood ist selbstverständlich bei Amazon zu erhalten.

Chi Lin Nunnery (志蓮淨院)

Mit der MTR fuhr ich ab der Haltestelle Jordan mit der Tsuen Wan Line bis zur Haltestelle Prince Edward, wo ich in die Kwun Tong Line bis Diamond Hill umstieg.
Diamond Hill (鑽石山) ist ein Wohnviertel in New Kowloon, dass sich unterhalb des Hügels mit dem selben Namen befindet. Eine Diamantenmine gibt es hier jedoch nicht.
Etwa fünf Minuten von der MTR-Haltestelle befindet sich wohl Hong Kongs schönstes Kloster – Chi Lin Nunnery (志蓮淨院). Das Kloster wurde 1998 komplett im Stil der Tang-Dynastie neu aufgebaut. Dieser ruhige Ort der Andacht mit seinen Lotus-Teichen und makellosen Bonsai-Bäumchen soll die Einheit der Menschen mit der Natur darstellen, und ist ziemlich überzeugend – bis man aufsieht und die Wolkenkratzer ringsum erblickt.

Durch die große geografische Entfernung Diamond Hills von den üblichen Tourismuszentren und dem Fehlen weiterer „Attraktionen“ bewegt man sich fast alleine durch die weitläufige Klosteranlage. Wie in allen anderen Klostern ist auch hier das Fotografieren der Buddha-Statuen nicht gerne gesehen, und sollte respektiert werden.

Auf dem Rückweg zur MTR-Station schlenderte ich noch durch das direkt durch den Ausgang C2 erreichbare Plaza Hollywood. In diesem riesigen Einkaufszentrum fand ich unter anderem eine Filiale von CD-Warehouse, die ziemlich preiswert (Orginal-) CDs und DVDs vertreiben. Selbstverständlich habe ich sofort zugeschlagen. Sin City, die Initial D Limited Edition und Ke Ke Xi Li waren mein. Die einzelnen Filialen von CD-Warehouse in Hong Kong sollten mich noch öfters sehen ;-).

Tsim Sha Tsui (尖沙嘴)

Vom Star Ferry Pier aus ging ich über die Salisbury Road vorbei am weltberühmten Peninsula Hotel, indem schon James Bond in The Man With The Golden Gun logierte. Damals – der Film ist aus dem Jahr 1974 – befand sich das Hotel allerdings noch direkt am Wasser. Auch hier wird einmal mehr deutlich, wie schnell sich die Stadt doch verändert und wie knapp der zur Verfügung stehende Platz doch ist.

Direkt nach dem Peninsula bog ich nach links in die berühmte Nathan Road (彌敦道) ab. Diese Straße ist die Hauptschlagader Kowloons (九龍) und verläuft von Süd nach Nord bis nach Mong Kok. Die Straße bekam nach dem zweiten Weltkrieg den Spitznamen The Golden Mile. Zum einen wohl wegen der zahlreichen Leuchtreklamen, die sich über der Straße befinden und zum anderen wegen der zahlreichen Juweliere, die sich hier befinden. Übrigens ein Phänomen, dass sich in ganz Hong Kong beobachten lässt. Geschäfte einer bestimmten Art sind nicht gleichmäßig über die ganze Stadt verteilt, sondern bilden immer mit anderen eine Einheit. Seien es nun Antiquitäten (Hollywood Road), Vögel (Yuen Po Street Bird Garden), Blumen (Flower Market Road), Fische & Aquarien (Tung Choi Street), Computer & Digitalkameras (Causeway Bay) oder eben Schmuck und Juwelen in der Nathan Road. Doch Vorsicht, hier werden wohl mehr Fälschungen als Originale verkauft. Bereits am Star Ferry Pier erwarten einen die Inder, die einem billige maßgeschneiderte Anzüge oder Uhren andrehen wollen. Wenigstens sind sie ehrlich! Angebote wie „Fake Rolex!“ und „Copy Rolex!“ muss man hier alle paar Meter über sich ergehen lassen.

Ziemlich am Anfang der Nathan Road befindet sich eine weitere Hong Konger Institution: Chungking Mansions (重慶大廈). Dieses mit zahlreichen billigen Hostels, Wechselstuben und Geschäften aller Art gefüllte Gebäude, bietet mittlerweile über 4.000 Menschen – überwiegend aus kulturellen Minderheiten wie Indien & Afrika – ein Dach über dem Kopf. Der Hong Konger Regisseur Wong Kar Wai setzte diesem Schmelztiegel verschiedener Kulturen mit seinem Film Chungking Express (重慶森林) ein filmisches Denkmal.

Etwas weiter nördlich befindet sich der Kowloon Park (九龍公園), eine riesige grüne Oase inmitten des von hektischem Treiben geprägten Tsim Sha Tsui (尖沙嘴). Unzählige Bänke laden an den zahlreichen Teichen und Vogelkäfigen zum Verweilen ein. Der Sculpture Walk zeigt Werke lokaler Künstler und dient am Sonntag als Austragungsort für Kung Fu Corner. Am nördlichen Ende des Parks befindet sich der Kowloon Park Swiming Complex. Hier ist aber am Wochenende vor lauter Badenden kein Wasser mehr zu sehen.