Von Central aus ging es dann mit der Star Ferry nach Tsim Sha Tsui wo ich noch einmal über die Avenue of Stars schlenderte und Fotos der im Boden eingelassenen Sterne der mir mehr oder weniger bekannten Stars des Hong-Kong-Kinos machte. Namen wie Bruce Lee, Jackie Chan, Michelle Yeoh oder Jet Li sind ja in Europa durchaus noch bekannt, aber bei Wong Kar Wai, Maggie Cheung, Andy Lau oder Tony Leung lichten sich die Reihen dann doch erheblich.
Ebenfalls zu sehen gibt es – neben der grandiosen Aussicht auf Hong Kong Island – eine Skulptur des Hong Kong Film Awards, dem asiatischen Oscar. Zahlreiche Infotafeln geben die Geschichte des lebendigen, umtriebigen und manchmal auch schwer gebeutelten Hong-Kong-Kinos wieder.
Ein Blick in das impossante Foyer des Hong Kong Cultural Centre lohnt ebenfalls. Ich war hier insgesamt zwei oder drei mal, und jedes mal herrschte emsiges Treiben aufgrund eines anstehenden Vorsprechens.
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Gegen 8 Uhr machen wir uns mit dem Airport-Express-Bus A11 auf den Weg zum zum Hong Kong International Airport, da meine Schwester heute nach Beijing zurückfliegt, um dort ihre letzte Woche Sprachkurs anzutreten.
Der Flughafen befindet sich auf der komplett künstlich aufgeschütteten Insel Chek Lap Kok nördlich von Lantau Island. Im Juli 1998 löste der neue Flughafen den alten Kai Tak International Airport ab, der sich mitten in der Stadt in der Kowloon Bay befand, und nicht mehr zeitgemäß war. Um den Flughafen mit dem Festland zu verbinden, wurde u.a. die 2,2km lange Tsing Ma Brücke errichtet, eine der weltweit größten Hängebrücken ist, die sowohl Straßen- wie auch Schienenverkehr unterstützt.
Nachdem meine Schwester eingecheckt hatte, und ihre Frequent Flyer Karte – mit falsch geschriebenem Namen – bekam, tranken wir noch einen Kaffee und verabschiedeten uns. Nun war ich also die nächsten Tage ganz auf mich alleine gestellt, in dieser wundervollen Stadt :-).
Nachdem ich mich noch etwas am Flughafen umgesehen hatte, beschloss ich den Rückweg mit dem Airport Express anzutreten. Die 34km lange Hochgeschwindigkeitsbahn befördert die Passagiere in 19 Minuten nach Kowloon, bzw. in 23 Minuten nach Central, wo sich die Haltestelle direkt unter dem IFC befindet. Der Spaß kostet bis nach Central stolze 100HK$, die die Fahrt aber meines Erachtens nicht Wert ist – es sei denn man hat es eilig, denn schneller kommt man nicht nach Hong Kong Island. Die Aussicht ist nicht gerade spektakulär, und die Meiste Zeit blickt man eh nur auf eine Betonmauer. Wer also Zeit hat, sollte den deutlich günstigeren Bus nehmen, und bekommt dafür auch noch die schönere Aussicht geboten.
Aberdeen (香港仔)
Den Ocean Park verließen wir über den Ausgang beim Middle Kingdom und marschierten über die Shum Wan Road zum ca. 1km entfernten Aberdeen (香港仔). Kurz nachdem wir am exklusiven Aberdeen Marina Club vorbeikamen schwenkten auch wir nach rechts, wo sich ein Anleger für die riesigen Floating Restaurants sowie für Sampan-Tours befand. Nach kurzem Verhandeln konnten wir für 60HK$ pro Person – statt der geforderten 150HK$ – eine 30-minütige Tour durch den Hafen von Aberdeen antreten.
Der Hafen bietet einen natürlichen Schutz vor Taifunen, da die Insel Ap Lei Chau (鴨脷洲) (Duck’s Tongue Island) dem Hafen vorgelagert ist. Wer hier jedoch die Dschunkenstadt erwartet, wie sie ein zahllosen Spielfilmen gezeigt wurde, wird jedoch enttäuscht sein. Ein verherendes Feuer hat die meisten Bewohner vom Wasser in die umliegenden Hochhaussiedlungen vertrieben. Eine kleine Minderheit ist aber noch vorhanden und bietet noch einen Schuss Fernost-Exotik.
Nach unserer Sampan-Tour ging es über die Aberdeen Praya Road zur Aberdeen Promenade. Von hier aus sieht man noch einmal die zahllosen Boote im Hafen und die Hochhaussiedlungen auf dem gegenüberliegenden Ap Lei Chau. Wer noch keine Sampan-Tour gemacht hat, kommt hier eigentlich nicht mehr drumherum, denn ständig sprechen einen Frauen mit »Sampan Sampan« an um die tollste, schönste und billigste Fahrt anzubieten.
Von der Aberdeen Promenade aus machten wir uns dann auch mit dem Bus zurück auf den Weg nach Central. Die Fahrt verlief an der Ostküste von Hong Kong Island entlang und bot einige schöne Küstenszenerien.
Ocean Park (海洋公園)
Am nächsten Tag stand der Ocean Park (海洋公園) auf dem Programm. Mit der MTR gings nach Admiralty (金鐘), von wo aus nach Kauf des Eintritts-Tickets (185HK$) ein Shuttlebus zum Ocean-Park fährt. Leider sind wir nicht die Einzigen, die an diesem Tag in den Park wollen, und so bildet sich bereits eine lange Warteschlange, die aber – wie immer in Hong Kong – perfekt organisiert ist. So gibt es kein Gedrängel und Geschreie.
Nach ca. 20-30 Minuten Fahrt – u.a. durch den Aberdeen Tunnel – erreichen wir den Eingang zum Park. Der Park ist in zwei Teile aufgeteilt, die durch eine Seilbahn verbunden sind. Die Lowland Section besteht zum größten Teil aus Gartenanlagen mit großen Teichen, einem Aquarienhaus mit einer Vielzahl bunter Fische, einem Bereich über Dinosaurier mit einem herrlich doof schreienden Tyranosaurus Rex ;-), und der Hauptattraktion, dem Pandahaus, dass die beiden Pandas An An und Jia Jia beherbergt.
Die Fahrt zur Headland Section mit der 1500 Meter langen Seilbahn bietet einen wundervollen Blick auf das südchinesische Meer. Hier sind unter anderem ein Hai-Aquarium zu finden, dass man durch einen Tunnel durchschreiten kann, so dass man rundherum von verschiedensten Haiarten und kreischenden Kindern (Keine Ahnung was furchteinflösender ist?) umgeben ist. Eine Korallenriff, dass man über drei Stockwerke umrunden kann, gibt einen tollen Einblick in Nemo’s Zuhause. Diverse Fahrgeschäfte und eine Killerwal-Show sind hier ebenfalls zu finden (die Show haben wir leider verpasst :-(). Dafür standen wir ca. 45 Minuten beim Dragon Roller Coaster an, und just in dem Moment als wir drankommen sollten ging ein starker Regenschauer nieder, der so stark war, dass die Achterbahn ihren Fahrbetrieb einstellen musste. Nach weiteren 15 Minuten warten – bis der Regen vorbei war – begaben wir uns auf die halsbrecherische Fahrt.
Anschließend machten wir uns über den Weg an der Küste entlang auf zum Middle Kingdom. Eine 272 Meter langes Rolltreppensystem führt dort am Ende des Weges wieder auf Meereshöhe hinunter. Die Werbung verheißt einen Gang durch 5000 Jahre chinesischer Geschichte. Was einem im Endeffekt erwartet ist ein original 1990 errichtetes Dorf aus Templen, Pagoden und traditionellen Straßenszenen verschiedener Zeitepochen. Trotz des hohen Kitschfaktors aber durchaus sehenswert.
Central (中環) bei Nacht
Auf dem Rückweg vom Hong Kong Park Richtung MTR-Station bot sich bei überqueren der Queen’s Road Central noch ein schöner Blick auf die bunt beluchteten Gebäude an der Straßengabelung von Queen’s Road Central und Des Voeux Road Central. Im Vordergrund ist der alte Bank of China Tower zu sehen. Dahinter das Hong Kong & Shanghai Bank Building und rechts davon das Legislative Council. Hinter dem Legislative Council ist das Prince’s Building, das Mandarin Oriental sowie das Jardine House (von links nach rechts) zu erkennen. Bei dem angeschnittenen Gebäude ganz links handelt es sich um das Cheung Kong Centre.
Dreht man sich um 180°, steht man direkt zu Fuße des neuen Bank of China Towers, der in ein Skelett aus Licht gepackt ist.