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Bücher Hong Kong

Memoirs Of A Gweilo

Es ist der 2. Mai 1952, der gerade siebenjährige Martin Booth steht an Deck der SS Corfu und wird von einem Steward gefragt wohin es denn geht. „Hong Kong“ antwortet er. Sein Vater der im Beschaffungsamt der britischen Marine tätig ist – jedoch, zu seinem größten Bedauern, dort keinen militärischen Rang bekleidet – wurde von England in die britische Kolonie versetzt. So machen sich Vater, Mutter und der kleine Martin auf den Weg dorthin.
Dort angekommen, beziehen sie zuerst einmal ein Zimmer in Mong Kok, und Martin schildert uns seine Erlebnisse auf Kowloons Straßen. Seine Begegnungen mit den unterschiedlichsten Menschen und deren Geschichte. Die Schläue und Gerissenheit seiner Mutter, sowie die komplette Ignoranz und Stupidität seines Vaters gegenüber allem Neuen und Fremden. Später verschlägt es die Familie dann auf Hong Kong Island, dass für Martin eine vollkommen gegensätzliche Welt zu den Straßen von Kowloon darstellt.

Dem Autor, der kurz nach Fertigstellung dieses Buches verstarb, gelingt es seine Kindheitserinnerungen an Hong Kong detailreich und mit einem Augenzwinkern zu Papier zu bringen. Sehr offen bringt er dabei die Abneigung zu seinem Vater, wie auch die Liebe zu seiner Mutter zum Ausdruck. Eine sehr kurzweilige autobiographische Lektüre, die das Fernweh weckt und mir die Geräusche und Gerüche von Hong Kong’s Straßen wieder in Erinnerung rief. Absolut lesenswert.

Gweilo – A memoir of a Hong Kong childhood ist selbstverständlich bei Amazon zu erhalten.

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Hong Kong YouTube

Hong Kong Bus Uncle

YouTube erweist sich als nicht versiegen wollender Quell voller Kuriositäten und Absurditäten aus Medien wie Alltag. Und so lernen wir heute, was passiert wenn wir jemanden bitten in öffentlichen Nahverkerhsmitteln doch etwas leiser am Mobiltelefon zu sprechen. Der Film zeigt einen kauzigen alten Mann, der einen jüngeren beschimpft, weil dieser ihn bei seinem Telefonat unterbrochen hat und dabei auch dessen Mutter nicht aus seiner Schimpftriade ausnimmt. Viel Spaß mit dem Hong Kong Bus Uncle.

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Uns Europäern schwebt immer das Bild vom stillen zurückhaltenden Asiaten vor. Das trifft jedoch hauptsächlich auf die Japaner zu, und auch die wissen wie man die Sau rauslässt. Chinesen hingegen sind ein lautes und freundliches Volk, die aber auch wissen ihrem Unmut Ausdruck zu verleihen. So soll unser Onkel zwar keinesfalls als Modell für ein ganzes Volk dienen, zeigt aber auch, wohin es führen kann, wenn man krampfhaft versucht sein Gesicht zu wahren.
Noch ein kleiner Tipp. Wenn ihr einen ruhigen und beschaulichen Urlaub haben wollt, fahrt überall hin, aber nicht nach Hong Kong!

Update 2006-06-07: Hier gibt es eine Übersicht, welche Kreise die Story in den Medien gezogen hat, sowie ein Interview mit dem Bus Uncle.

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Hong Kong

Landgewinnung vs. Star Ferry

Wie die South China Morning Post meldet, macht sich die Star Ferry Sorgen um ihre Zukunft. Der Central-Pier der Star Ferry wird in Zukunft neben den Outlying-Island-Ferry-Piers zu finden sein, und nicht mehr neben dem General Post Office. Grund hierfür ist die Landgewinnung zwischen Central und Wan Chai, die auch vor einer Hong Konger Institution wie der Star Ferry nicht Halt macht. Der Pier lag bis dato äußerst günstig direkt am Busbahnhof von Central und war auch von der MTR-Haltestelle „Central“ aus bequem zu erreichen.
Die Star Ferry ist neben einer Touristenattraktion gleichermaßen auch ein bequemes wie preisgünstiges Verkehrsmittel (1,70HK$ für die Überfahrt nach Tsim Sha Tsui) für die Hong Konger Bürger. Nun macht sich die Betreibergesellschaft Sorgen, ob diese, für ihre pragmatischen Lösungen bekannten Bürger, den längeren Weg auf sich nehmen werden, oder sich nach Alternativen umschauen werden (die MTR fährt z.B. ebenfalls von Central nach Tsim Sha Tsui). Eine Preiserhöhung, um den zu erwartenden Einbruch bei den Passagierzahlen um 13% zu kompensieren, ist ebenfalls schon in der Diskussion.

Um möglichst wenige Passagiere zu verlieren, und um weitere Einnahmen zu generieren, versucht die Star Ferry den neuen Pier sowohl für Touristen als auch Einheimische möglichst interessant zu gestalten. So wird der neue Pier über Cafe’s, Restaurants und Geschäfte verfügen, in denen sich die fabelhafte Aussicht auf den Victoria-Harbour genießen lässt. Des weiteren wird es auch einen Ausstellungsraum geben, in dem alte Aufnahmen der Star Ferry gezeigt werden. Dies dürfte aber vornehmlich für Touristen, nicht aber für den regulären Benutzer, von Interesse sein.
Weiteres Ungemach droht der Star Ferry dadurch, dass auch auf Tsim Sha Tsui Seite Überlegungen im Gange sind, den Busbahnhof von der beengten Pier-Area wegzuverlegen.

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Filme Hong Kong

25th Hong Kong Film Awards

Heute Abend wurden in Hong Kong die 25sten Hong Kong Film Awards vergeben. Die Hong Kong Film Awards werden auch oft als die asiatischen Oscars bezeichnet. Der große Abräumer des Abends war Peter Chan’s Musical Perhaps Love, dass in 11 Kategorien nominiert war, und 6 Auszeichnungen einstreichen konnte. Johnnie To’s Gangster Drama Election und Andrew Lau’s / Alan Mak’s Comic-Adaption Inital D wurden von ihren je 10 Nominierungen mit je 4 Auszeichnungen bedacht. Komplett leer ging Stanley Kwan’s in 6 Kategorien nominiertes Drama Everlasting Regret mit Sammie Cheng aus. Als großer Gewinner darf sich wohl Johnnie To’s Film Election bezeichnen, der in den „wichtigen“ Kategorien Bester Film, Bester Regisseur, Bestes Drehbuch (YAU Nai-Hoi & YIP Tin-Shing) und Bester Darsteller (Tony Leung Ka-Fai) punkten konnte. Überraschung des Abends war für mich der hervorragende Ke Ke Xi Li – Mountain Patrol als Bester Asiatischer Film, hatte ich hier doch fest mit Smypathy For Lady Vengeance gerechnet.

Hier die komplette Liste der Preisträger:
Best Film: Election
Best Director: Johnny TO – Election
Best Screenplay: YAU Nai-Hoi and YIP Tin-Shing – Election
Best Actor: LEUNG Kar-Fai – Election
Best Actress: ZHOU Xun – Perhaps Love
Best Supporting Actor: Anthony WONG – Initial D
Best Supporting Actress: Teresa MO – 2 Young
Best New Performer: Jay CHOU – Initial D
Best Cinematography: Peter PAU – Perhaps Love
Best Editing: YAU Chi-Wai – Divergence
Best Art Direction: YEE Chung-Man and Pater WONG – Perhaps Love
Best Costume and Make Up Design: YEE Chung-Man and Dora NG – Perhaps Love
Best Action Choreography: Donnie YEN – S.P.L. / Sha Po Lang
Best Original Film Score: Peter KAM and Leon KO – Perhaps Love
Best Original Film Song: „Perhaps Love“ – Perhaps Love – performed by Jacky Cheung
Best Sound Design: Kinson TSANG – Initial D
Best Visual Effects: Victor WONG, Eddy WONG and CHEUNG Chung-Wah – Initial D
Best New Director: Kenneth BI – Rice Rhapsody
Best Asian Film: Kekexili: Mountain Patrol (China)

Eine kleine Bildergalerie des roten – bzw. violetten – Teppiches gibt es hier. Der geschmackliche Ausrutscher des Abends in Sachen Garderobe darf hier – der ansonsten immer elegant gekleideten – lieblichen Zhang ZiYi zugeschrieben werden. Aber auch Gillian Chung und Karen Mok lehnen sich weit aus dem Fenster. 😉
Weitere Bildergalerien gibt es auf sohu.com und auf tom.com.

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Hong Kong

Hong Kong Architecture

Über Chris‘ Blog bin ich gerade auf die Webseite von Michael Wolf aufmerksam geworden, auf der er unter dem Titel „Architecture of Density“ faszinierende Aufnahmen aus Hong Kong vorstellt. Die bedrückende Enge, die diese Fotos ausstrahlen wirkt jedoch ebenso faszinierend wie schockierend. Man beachte auch die zahllosen Klimaanlagen die an den Fassaden angebracht sind.

Dass man für so einen „Ausblick“ nicht lange suchen muss, beweist eine Aufnahme aus meinem Zimmer während meines Hong Kong Aufenthalts.

Ebenfalls sehr sehenswert ist seine Fotostrekce „Hong Kong Back Door“.