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Asiatische Filme im deutschen Kinosommer

Nachdem das Kinojahr 2005 doch eher unspektakulär verlief verspricht der Kinosommer mit The Island und Sin City nun endlich doch interessanter zu werden. Unter den im August anlaufenden Filmen verstecken sich auch zwei Vertreter des asiatischen Kinos.

Dumplings

Dumplings (Teigtaschen) erfreuen chinesische Gaumen seit mehr als 1400 Jahren, sie sind preisgünstig und durch zahlreiche Füllungen äußerst abwechslungsreich. Des weiteren sind sie auch an jeder Ecke erhältlich. Es sei denn, es handelt sich um Tante Meis Dumplings, die eine spezielle Zutat enthalten, die eine körperliche Verjüngung verspricht. Dieses spezielle „Menü“ lässt sich auch Madam Li servieren, deren Mann sie bereits mit einer Jüngeren betrügt. Madam Li ahnt, dass die geheime Zutat nicht ganz koscher ist, doch der Schönheitswahn hat sie bereits gepackt.

Tante Mei wird von dem diesjährigen Mitglied der Jury der Berlinale, Bai Ling, gespielt. An ihrer Seite ist Miriam Yeung Chin Wah als Madam Li und Tony Leung Ka Fai als deren Ehemann zu sehen. Regie führt Fruit Chan und die beeindruckenden Bilder stammen von dem in Hong Kong lebeden Australier Christopher Doyle, der auch Wong Kar Wai’s Filmen ihre atemberaubende Optik verleiht.

Dumplings entstand als Segmet des Kurzfilmprojektes Three…Extremes, für das auch Takashi Miike und Park Chan-wook einen Beitrag drehten.

Dumplings, Hong Kong 2004, 91 Minuten
Deutscher Kinostart: 4. August 2005

3 Iron – Bin-Jip

3 Iron – Bin-Jip erzählt die Geschichte des jungen Mannes Tae-suk, der in fremde Wohnungen einsteigt, um dort zu übernachten und zu essen. Als Gegenleistung dafür repariert er defekte Dinge im Haushalt. Eines Tages steigt er in ein Zuhause ein, dass jedoch nicht ganz verlassen ist. Er trifft auf die verschüchterte Sun-hwa, die von ihrem Ehemann misshandelt wird. Er hilft dieser ihrem Mann zu entkommen, um von nun an gemeinsam mit ihr fremde Wohnungen aufzusuchen. Der Gehörnte indessen versucht alles um seine Frau wieder zurückzubekommen. Als die beiden schließlich von der Polizei aufgegriffen werden, wird Tae-suk wegen Entführung verhaftet, doch auch Sun-hwa ist nicht mehr dieselbe.

Kim Ki-duk’s Film wurde für die herausragende Regie mit dem silbernen Löwen bei den 61. Filmfestspielen in Venedig bedacht. Wie bei den meisten seiner Filme lässt Kim Ki-duk auch hier in erster Linie Taten, Handlungen und die Darstellungskraft seiner Schauspieler sprechen und schafft so einen Film, der fast komplett ohne Dialoge daherkommt. So spricht Sun-hwa, gespielt von Lee Seung-yeon, während des ganzen Films gerade einmal zwei Sätze.

Bin-Jip, Süd-Korea 2004, 88 Minuten
Deutscher Kinostart: 11. August 2005

Wer den Kinobesuch scheut, kann sowohl bei Dumplings, dem Kurzfilmprojekt Three…Extremes wie auch bei 3 Iron – Bin-Jip auf eine entsprechende DVD-Umsetzung zurückgreifen.

3 Antworten auf „Asiatische Filme im deutschen Kinosommer“

Ich weiß nicht, was ich von Bin-Jip halten soll. Es hört sich sehr schön an, es könnte was werden… Vielleicht macht mich diese Stille unruhig. Wenn es tatsächlich stimmt, dass Sun-hwa nur zwei Sätze sagt, dann dürfte das ein ziemliches Feuerwerk an körperlichen und mimischen Emotionen werden und wäre der Film schwarz-weiß, wäre es bestimmt ein Stummfilm-Klassiker geworden und ist jeder Bewunderung würdig. Aber gleichzeitig wäre es der ultimative Tod all der wundervollen Zitate und bemerkenswerter Lebensweisheiten. Diese Perlen fallen einem Zuschauer erst beim zweiten, dritten Hinsehen auf. Aus diesem Standpunkt heraus verstehe ich deine Leidenschaft für Filme und muss an dieser Stelle reumütig ein Geständnis machen: ich stehe auf Filme. Manch eine meiner Videokassetten ist nur noch rein dekorativ in meinem Regal präsent, den wirklich anschauen kann man sich diese Oldies nicht mehr: Irgendwann hat´s den Film einfach zerrissen und zwar im wörtlichen Sinne:-) Gott war ich froh, als es endlich DVD´s gab! Ich traue diesem Transportmedium meiner wahren Leidenschaft – Filmzitate – einiges mehr an Durchhaltevermögen zu, als seinem Vorgänger. Ironischerweise verhält es sich gleichermaßen mit meinen Beziehungen 🙂 Und dieser Glaube ist lebensnotwendig, denn bevor man jede gute Szene und jeden pointierten Dialog auf Bestellung kann – selbst wenn man nachts um vier aus dem Schlaf gerissen wird -, muss man sich seine Lieblingsfilme schon so an die dutzend Mal angesehen haben. An dieser Stelle sei also uneingeschränkte Solidarität ausgesprochen. Deshalb ist Bin-Jip dennoch mit Sicherheit eine interessante Erfahrung für mich. Nicht zu reden, sondern zu interpretieren. Leider gehört diese Fähigkeit zum genetischen Startpotenzial aller Frauen, deshalb ist dieser Film wohl wie für mich gemacht und mit Sicherheit lohnenswert anzusehen. Danke für die Empfehlung!
Und nun zum anderen deiner Favoriten.
Ein 1400 Jahre altes Rezept für ewige Jugend und Schönheit ist nicht koscher? Aber welche Frau würde jemals einem solchen Angebot widerstehen? Ich wage an dieser Stelle zwei riskante Behauptungen: zunächst ist mit Sicherheit jedes Rezept für atemberaubende Schönheit nicht ganz koscher; und zwar diejenigen die wir kennen und praktizieren, wie lebensgefährliche Versuche mit einer Rasierklinge oder manipulatives Hinzufügen von Silikon an den unmöglichsten Stellen ebenso wie diejenigen, die wir noch nicht kennen. Und zweitens, wenn jemand ewige Schönheit verspricht, wird keine Frau jemals länger als einen Wimpernschlag lang einen ernsthaften Widerstand leisten, bevor sie einen Pakt – und wenn nötig mit dem Teufel – eingeht, um anschließend alles dafür zu tun an das ranzukommen, was sie will! Ich weiß, dass es ein schlechtes Licht auf uns Frauen wirft, aber ich möchte anmerken, dass auch der ein oder andere Mann sich schon mal auf dieses riskante Spiel eingelassen hatte. Bestes Beispiel – Dorian Gray!
Der Film scheint also auf jeden Fall spannend vielversprechend zu sein. Ich habe auch vollstes Verständnis für den Wunsch und die Methoden von Madam Li und ich werde mir den Film gerne im Kino ansehen. Jetzt muss ich nur noch einen schnuckligen Jungen finden, der das Popkorn bezahlt 🙂

Liebe Grüße,

Puschel

P.S.: Übrigens, als ich grad das Cover von „Dumplings“ gesehen habe, dachte ich im ersten Moment an die gleiche Szene in „Frühstück bei Tiffany“: das ist ja eine bezaubernd chinesische Audrey Hepburn!

Ich habe 3 Iron – Bin Jip schon vor geraumer Zeit gesehen. Ist wie bei allen Kim Ki-Duk Filmen, die ich bis jetzt gesehen habe. Die einen finden sie großartig und fantastisch, die anderen schlicht und einfach langweilig. Ich fand ihn den besten Kim Ki-Duk Film den ich bis dato gesehen habe.

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