Gamcheon Village wurde in den 1920er und 30er Jahren errichtet, als sich die Stadtregierung dazu entschlossen hat, die Arbeitsbevölkerung in ein vom Hafen abgelegenes Gebiet umzusiedeln – der von hier aus hinter einem Hügel liegt. Das Viertel war jedoch immer von Armut und schlechten Wohnbedingungen geprägt.
2009 beschloss das Kultusministerium eine Initiative, das Viertel in ein kulturelles Zentrum umzuwandeln und rief Bewohner wie auch Künstler und Studenten auf, das Viertel mit Kunst zu pflegen, zu reparieren und zu schmücken. Die Initiative war ein Erfolg und das Gamcheon Culture Village (감천문화마을) war geboren und wurde zur Touristenattraktion – nicht zum Gefallen aller Anwohner. Nun gibt es hier zahlreiche Cafés, kleine Museen, Kunstgalerien und Geschäfte. Das gesamte Viertel ist durchzogen von kleinen Kunstinstallationen, Figuren die allerorten angebracht sind und erstrahlt in fröhlichen warmen
Farben.
Von den verwinkelten Gassen am Hang hat man immer wieder einen tollen Ausblick auf Busan und das Meer. Wie steil das Viertel teilweise an den Hang gebaut wurde sieht man z.b. an der Stairs to See Stars (별 보러 가는 계단), die ihren Namen daher hat, dass den Leuten schwindelig war und sie Sterne sehen, wenn sie die 148 Stufen erklommen haben.